Tierbeobachtung von der Raumstation ISS

Bei dem mehr als siebenstündigen Einsatz montierten die Raumfahrer Oleg Artemjew und Sergej Prokopjew eine Antenne an der Aussenhülle der ISS. Sie ist entscheidend für das sogenannte Icarus-Projekt - ein wissenschaftliches Mammutvorhaben, mit dem die Forscher das Leben auf der Erde ganz neu verstehen wollen.
Ziel dieses Projektes ist es, Bewegungen von Tieren auf der Erde besser zu erfassen. Forscher wollen die Tiere mit daumennagelgrossen und nur fünf Gramm schweren Mini-Sendern ausstatten und mit Hilfe der ISS beobachten.
Davon erhoffen sie sich Aufschluss etwa über Wanderungen von Zugvögeln, was zum Artenschutz beitragen soll. Zudem soll Icarus in der Zukunft als Frühwarnsystem etwa für Naturkatastrophen wie Erdbeben und Vulkanausbrüche dienen.
Das Projekt könnte die These stützen, dass Tiere etwa vor dem Ausbruch von Naturkatastrophen unruhig werden oder ihr Verhalten ändern.
Zugvögeln auf der Spur
Auch Schädlingsplagen könnten wirksamer bekämpft werden. Störche rasten auf ihrem Zug nach Süden etwa in der Nähe von grossen Heuschreckenschwärmen - mit Hilfe von Icarus sollen diese lokalisiert werden, erklärte der wissenschaftliche Leiter des Icarus-Projektes, Professor Martin Wikelski vom Max-Planck-Institut für Ornithologie in Radolfzell.
"Wir erhoffen uns Klarheit darüber, welchen Zugweg die heimischen Vögel wählen, damit wir unsere Schutzbemühungen an den Rastplätzen gezielt ausrichten und wissenschaftlich abgesicherte Vogelschutzforderungen an die EU-Kommission stellen können", sagte Nabu-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.
Die Naturschützer haben gemeinsam mit einem maltesischen Partnerverband Turteltauben mit Sendern ausgerüstet, die mit der Antenne auf der ISS interagieren sollen.
Der Nabu erhofft sich ferner, etwa Auswirkungen des Klimawandels auf Zugtiere beobachten zu können und Erkenntnisse etwa zur Übertragung von Krankheiten zu gewinnen. Neben Vögeln sollen auch Fledermäuse, Meeressäuger, Fische und Schmetterlinge beobachtet werden.
Projekt beginnt 2019
Das eigentliche Projekt soll Anfang 2019 starten. Die Vorbereitungen dafür dauerten fast zwei Jahrzehnte. Beteiligt sind neben Roskosmos vor allem die Max-Planck-Gesellschaft, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und die Universität Konstanz. Die deutschen Partner finanzieren die Entwicklung der Technik, die Russen kümmern sich um den Transport und die Installation im All. (sda/dpa)
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