Proteste gegen Tamedia in Lausanne

Mit Schildern wie "Fake News: die Zukunft der Presse ist blendend" ging der Demonstrationszug durch die Lausanner Bahnhofstrasse. Die Redaktionen der Westschweizer Tamedia-Titel legten dafür während zwei Stunden ihre Arbeit nieder. Tamedia habe im ersten Halbjahr den Gewinn gesteigert, währen bei den Zeitungen weiter gespart werde, hiess es.
Zusammen mit den Berufsverbänden Syndicom und Impressum verlangten die Redaktionen ein zweijähriges Moratorium für weitere Entlassungen. Sie forderten zudem, dass die Zeitung "Le Matin", einer der wenigen überregionalen Titel in der Romandie, weiterhin gedruckt und nicht zur reinen Digital-Ausgabe umgeformt wird.
"Diese Entscheide gefährden die Medienvielfalt in der Romandie", hielten die Westschweizer Tamedia-Redaktionen fest. Sie übermittelten ihre Besorgnis Anfang Dezember dem Vorsitzenden der Tamedia-Unternehmensleitung, Christoph Tonini, und luden ihn zu sofortigen Gesprächen ein.
Dass er sich nicht nach Lausanne begab, kam bei den Westschweizer Redaktionen nicht gut an. Der CEO habe schriftlich geantwortet und die rückläufigen Werbeeinnahmen verantwortlich gemacht. Allein seit Anfang 2016 seien diese um über 100 Millionen Franken gesunken.
Noch kein Entscheid zu "Le Matin"
Auch am Freitag wies der Westschweizer Tamedia-Sprecher Patrick Matthey die Vorwürfe zurück. Angesichts der Lage versuche Tamedia, die redaktionellen Einheiten zusammenzuschliessen. Jeder Journalist habe auch im Januar seinen Platz, sagte Matthey.
Bei "Le Matin" war vergangene Woche in der Westschweiz die Einstellung der Druckausgabe befürchtet worden. Auf mehrere Medienberichte hin antwortete Chefredaktor Grégoire Nappey, dass noch keine Entscheide gefallen seien. (sda)
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