Goldman Sachs bekommt neuen Chef
Sein Nachfolger auf beiden Posten werde Konzernleitungsmitglied David Solomon, teilte die US-Bank am Dienstag mit. Dieser war bereits im April zur alleinigen "Nummer zwei" hinter Blankfein befördert worden. In seiner Freizeit legt der 56-jährige Solomon als DJ auf.
Blankfein ist einer der dienstältesten Unternehmenslenker an der Wall Street. Der 63-Jährige steht seit 2006 an der Spitze der renommierten Investmentbank. Er trotzte nach der Finanzkrise Rücktrittsforderungen und blieb auch im Amt, als er gegen eine Krebserkrankung kämpfte.
Goldman Sachs beschäftigte sich schon länger damit, Blankfeins schrittweisen Ausstieg auf den Weg zu bringen. Als Chairman will Blankfein Ende es Jahres abtreten.
Mehr Gewinn als erwartet
Dank guter Geschäfte an den Kapitalmärkten verdiente Goldman Sachs im zweiten Quartal deutlich mehr als erwartet. Verglichen mit dem Vorjahreswert stieg der auf die Aktionäre entfallende Überschuss um 44 Prozent auf 2,35 Milliarden Dollar. Die Erträge kletterten um 20 Prozent auf 9,4 Milliarden Dollar.
Vor allem das zuletzt oft schwächelnde Geschäft mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen brummte wieder - hier legten die Erlöse im Jahresvergleich um 45 Prozent auf 1,7 Milliarden Dollar zu.
Der Aktienhandel stagnierte hingegen bei 1,9 Milliarden Dollar. Im klassischen Investmentbanking - der Beratung bei Übernahmen und Fusionen sowie Wertpapier-Platzierungen oder Börsengängen - stiegen die Erträge um 18 Prozent auf etwas mehr als zwei Milliarden Dollar.
Konkurrenz mit mehr Gewinn
Obwohl die Zahlen die Erwartungen von Analysten übertrafen, fiel die erste Marktreaktion negativ aus. Der Aktienkurs sank vorbörslich zunächst um gut ein Prozent. Vorstandschef Lloyd Blankfein zeigte sich jedoch zufrieden mit den Ergebnissen und sprach von einer "soliden Leistung über alle wichtigen Geschäftsbereiche hinweg".
In den vergangenen Tagen hatten die US-Rivalen JPMorgan, Citigroup und Bank of America deutlich höhere Gewinne als Goldman Sachs gemeldet. Sie profitierten stark vom Kreditwachstum im Zuge der boomenden US-Wirtschaft, das dank höherer Zinsen wieder mehr Geld einspielt. Goldman Sachs ist erst vor kurzem ins Geschäft mit Verbraucherkrediten eingestiegen und kann deshalb nicht mithalten. (sda/awp/dpa/reu)
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