Farbbilder vom Roten Planeten
Die Universität Bern leitete das internationale Team, das das Colour and Stereo Surface Imaging System (CaSSIS) entwickelte. Die Kamera befindet sich an Bord der ExoMars-Sonde, einer Mission der Europäischen Weltraumagentur ESA und der russischen Weltraumorganisation Roskosmos.
"Spektakulär"
Die ersten Bilder der Kamera sind laut der Mitteilung der Universität Bern vom Donnerstag spektakulär: Die Aufnahme mit Auflösung von knapp über fünf Metern zeigt einen Ausschnitt vom Rand eines mit Eis gefüllten Kraters namens Korolev. Dieser befindet sich am hohen Breitengrad der nördlichen Halbkugel des Mars.
Das Foto übertrifft laut der Mitteilung die bisher schärfsten Aufnahmen vom Mars, die unter anderen vom Hubble-Teleskop stammen. In der Zukunft wollen die Forschenden eine Auflösung von unter fünf Metern erreichen.
"Wir waren sehr erfreut zu sehen, wie gut dieses Bild bei den herrschenden Lichtverhältnissen war", liess sich CaSSIS-Projektmitarbeiter Antoine Pommerol vom Center for Space and Habitability (CSH) der Universität Bern zitieren. CaSSIS könne einen wichtigen Beitrag zur Erforschung des Kohlendioxid- und Wasserkreislaufs des Mars leisten.
Drei Aufnahmen zusammengesetzt
Aufgenommen hat die Kamera das Bild am 15. April. Die Farbansicht besteht aus drei fast zeitgleich gemachten und anschliessend zusammengesetzten Aufnahmen. Diesen Prozess wollen die Forschenden vollständig automatisieren, um Interessierten Daten rasch zur Verfügung stellen zu können.
CaSSIS soll Daten, die ExoMars und andere Mars-Orbiter sammeln, vervollständigen und neue Erkenntnisse über die Oberfläche des Mars liefern. Die Forschenden interessiert das Geschehen auf der Mars-Oberfläche, ob während eines Tages oder eines Jahres.
Der Mars sei dynamischer als bisher gedacht, hiess es dazu. Besonders interessieren sich die Forschenden für Spuren von flüssigem Wasser, die im Mars-Frühling regelmässig erscheinen und im Winter wieder verschwinden.
Zunächst beschäftigten Probleme mit der Software die Forschenden. Das Berner Team musste deshalb zu Beginn der Testphase eine komplett neue Softwareversion auf das 100 Millionen Kilometer entfernte Gerät übertragen. Das Instrument sei nun aber wieder betriebsbereit, liess sich CaSSIS-Projektleiter Nicolas Thomas vom CSH zitieren. (sda)
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