Differenzen zwischen Clariant und White Tale

Vertreter des Präsidiums und des Nominierungskomitees hätten sich mit White Tale in Zürich getroffen, teilte Clariant am Freitag mit. Das Treffen wurde einberufen, nachdem White Tale mit seinem Widerstand die milliardenschwere Fusion von Clariant mit dem US-Chemiekonzern Huntsman zu Fall gebracht hatte.
White Tale habe keine eigene Strategie oder Pläne präsentiert, wie Clariant weiterentwickelt und langfristiger Wert für alle Aktionäre geschaffen werden solle, schreibt der in Muttenz BL ansässige Chemiekonzern.
Die Forderung von White Tale, eine Investmentbank mit einem strategischen Überprüfungsprozess zu beauftragen, lehnt Clariant ab. Der Verwaltungsrat nehme diesen Prozess ausdrücklich so wahr, dass er nur darauf ausgerichtet sei, Bieter für verschiedene Geschäfte zu finden, schreibt Clariant.
Damit würde letztlich das Unternehmen zerschlagen und die Vermögenswerte verkauft werden - dies stünde im Gegensatz zu der unternehmerischen Vision und Verantwortung, dem Verständnis sowie den Treuepflichten des Clariant-Verwaltungsrats und des Managements. Daher lehnte der Verwaltungsrat die Forderung ab.
Weiterer Verwaltungsratssitz angeboten
Das Aufsichtsgremium bietet der Investorengruppe jedoch an, ein sogenanntes Registrierungsverfahren einzuleiten, um ein weiteres Mitglied für den Verwaltungsrat von Clariant bei der bevorstehenden Generalversammlung im März 2018 vorzuschlagen. Dies werde allen Aktionären die Möglichkeit geben, über den Antrag von White Tale abzustimmen, im Verwaltungsrat mitzuwirken.
Die Investorengruppe hatte nach dem Abbruch der Fusion gefordert, drei Verwaltungsräte bei Clariant stellen zu können. Clariant bietet White Tale zudem weiterhin an, eine Vertraulichkeitsvereinbarung zu unterzeichnen und in der Folge einen besseren Einblick in die aktuelle Strategie der Gruppe zu erhalten.
In der Gruppe White Tale hat sich das US-Familienunternehmen Standard Industries mit dem aktivistischen Hedgefonds Corvex zusammen getan. Der Baumaterial-Hersteller Standard Industries wurde in Europa bekannt durch einen Rechtsstreit um die Übernahme des Dachpfannen-Herstellers Braas Monier. Standard Industries ist seit 2016 via seines Investmentarms "40 North" Clariant-Aktionär.
Clariant kündigte zudem am Freitag ein Massnahmenpaket zur Steigerung der Wertgenerierung inklusive Übernahmen an. Details dazu sollen Anfang 2018 vorgestellt werden. Die Gruppe der ehemaligen Süd-Chemie-Aktionäre und Mehrheit der institutionellen Anleger stünden hinter dem Ansatz und unterstützen das Management und den Verwaltungsrat, schreibt Clariant. (sda)
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