Aus für die Basler Muba nach 103 Ausgaben

Überraschend kommt das am Donnerstag von der Messeleitung verkündete Aus für die frühere Schweizer Mustermesse nicht. Die Muba leidet seit Jahren unter einem Publikumsschwund. Wurden in den besten Jahren mehr als eine Million Besucherinnen und Besucher gezählt, waren es diesen Frühling nur noch 123'746.
Dass die defizitäre Muba seit Jahren schwächelt, begründet die Messeleitung unter anderem mit Internet und Online-Shopping und einem fundamental veränderten Konsum- und Freizeitverhalten. Das traditionelle Konzept passe nicht mehr in eine von Digitalisierung geprägte Zeit, heisst es in einem Communiqué. Daran vermochten auch all die Versuche der letzten Jahre, der Messe ein attraktiveres Gesicht zu geben, nichts zu ändern.
Neuer Publikumsevent 2020
Dass die Muba 2019 die letzte sein wird, hat die MCH Messe Basel als Veranstalterin gemäss der Mitteilung nach intensiven Gesprächen mit den Ausstellern beschlossen. Auch die Auswertung der Besucher- und Ausstellerbefragung an der diesjährigen Muba trug zu diesem Entscheid bei.
Gleichzeitig mit dem Aus für die Muba stellte die Messeleitung am Donnerstag einen neuen Publikumsevent in Aussicht. "Innovativ und zeitgemäss" soll er sein und 2020 zum ersten Mal stattfinden. Worum es geht, ist noch nicht bekannt. Das achtköpfige Team, das sich bisher um die Muba kümmerte, erarbeitet derzeit ein Konzept.
"Mutter aller Messen"
Erstmals durchgeführt worden war die Muba als Schweizer Mustermesse im Frühling 1917. Sie sollte als nationale Leistungsschau während des Ersten Weltkriegs den "Überlebenswillen der Schweiz und die landeseigenen Produkte stärken". Die Besucherzahlen stiegen rasch an und überschritten 1966 bei der 50. Ausgabe die Millionengrenze.
Danach wurden immer weniger Eintritte verzeichnet. Mit ein Grund dafür war die Auslagerung von Fachmessen, die 1957 mit der "Holz" begann.
Einige der heute eigenständigen Messen haben die Mustermesse als "Mutter aller Messen" an Bedeutung klar überholt, etwa die 1973 erstmals durchgeführte Uhren- und Schmuckmesse, die heutige "Baselworld" oder die "Art Basel", die als weltweit wichtigste Kunstmesse gilt.
Gerade die "Baselworld" hat sich in der Zwischenzeit indes neben der Muba ebenfalls zu einem Sorgenkind der MCH Group entwickelt und dem Unternehmen für 2017 vorab wegen Wertberichtigungen einen Verlust von 110 Millionen Franken beschert.
Von einem weiteren Problemfall, wenn auch einem kleinen, hat sich der inzwischen Messekonzern entledigt: Im Februar wurde das Aus für die Basler Herbstwarenmesse bekannt gegeben - dies nach 91 Ausgaben.
Hoffnungen setzt das Unternehmen dagegen in eine neue Messe im Luxusgüterbereich: Die "Grand Basel" findet als erster Salon für die wertvollsten Automobile erstmals im September statt. (sda)
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