HSV steigt erstmals aus der Bundesliga ab
Zweimal in den letzten vier Jahren war der HSV dem Abstieg in der Relegation entkommen, nun erwischte es den sechsmaligen Meister. Weil der direkte Konkurrent Wolfsburg mit dem 3:1 gegen das bereits als Absteiger festgestandene Köln seinen ersten Heimsieg in diesem Jahr feierte, stand der HSV auf verlorenem Posten. Der 2:1-Sieg gegen Mönchengladbach zum Saisonabschluss nützte nichts mehr.
Aaron Hunt verwertete in der 11. Minute einen von Denis Zakaria verschuldeten Handspenalty und nachdem Josip Drmic mit seinem vierten Saisontreffer das 1:1 erzielt hatte, sorgte Lewis Holtby in der 63. Minute mit seinem Treffer für den 746. Sieg der Hamburger im 1866. Bundesliga-Spiel.
Wann der HSV das nächste Mal in der 1. Bundesliga spielt, steht in den Sternen. Doch dass er viele Argumente für eine rasche Rückkehr in die höchste Liga hat, bewies der ehemalige "Bundesliga-Dino" in den letzten Tagen und Wochen. Die Fans hielten dem Klub auch in der schwierigen Zeit die Treue, waren trotz der fast unlösbaren Aufgabe in der Schlussrunde positiv eingestellt und unterstützten die Mannschaft gegen Mönchengladbach lautstark. Erst in der Nachspielzeit brachten einige der 57'000 Anhänger im Stadion mit Feuerwerkskörpern ihren Frust zum Ausdruck und sorgten für einen knapp viertelstündigen Unterbruch.
Die benötigte Schützenhilfe erhielt Hamburg am letzten Spieltag nicht. Die Kölner wehrten sich in Wolfsburg zwar nach Kräften, gingen aber trotzdem deutlich mit 1:4 unter. Für die Wolfsburger geht die Saison wie im Vorjahr mit der Relegation zu Ende. Am Donnerstag und am Pfingstmontag spielen sie gegen den Dritten der 2. Bundesliga, Holstein Kiel, um den Verbleib in der höchsten Liga. Freiburg sicherte sich diesen durch einen 2:0-Heimsieg gegen Augsburg und blieb so auf dem 15. Platz.
Dortmund und Hoffenheim in der Champions League
Im Rennen um die zwei noch offenen Plätze in der Champions League hatten Hoffenheim und Dortmund das bessere Ende für sich. Bayer Leverkusen (3:2 gegen Hannover) muss sich wie RB Leipzig (6:2 bei Hertha Berlin) mit der Europa League begnügen. Hoffenheim sicherte sich den Millionen-Jackpot auf überzeugende Art mit dem 3:1-Heimsieg gegen Dortmund. Der zum letzten Mal von Peter Stöger betreute BVB stand zwischenzeitlich nur zwei Treffer davon entfernt, aus den Top 4 zu fallen. Zum Nervenspiel der Dortmunder trug auch Roman Bürki seinen Teil bei. Der Schweizer Goalie verschuldete das 0:1 mit einer ungenügenden Ballannahme und einem schwachen Befreiungsschlag ein.
Die anderen zwei deutschen Champions-League-Teilnehmer standen mit Schalke 04 und Bayern München bereits vor der letzten Runde fest. Die Münchner durften nach dem letzten Saisonspiel die Meisterschale entgegen nehmen. Die Einstimmung auf die Party misslang ihnen aber komplett. Sie gingen daheim gegen Stuttgart mit 1:4 unter. Zuvor war Bayern München über zwei Jahre und 38 Partien lang in der Bundesliga daheim ungeschlagen geblieben. Für Stuttgart kann der Sieg Gold wert sein: Wenn Bayern München am nächsten Samstag den Cupfinal gegen Eintracht Frankfurt gewinnt, rücken die Schwaben auf einen Europa-League-Platz vor.
Telegramme und Rangliste:
Hertha Berlin - RB Leipzig 2:6 (1:3). - 60'502 Zuschauer. - Tore: 2. Upamecano 0:1. 4. Ibisevic 1:1. 8. Lookman 1:2. 22. Augustin 1:3. 49. Werner 1:4. 55. Augustin 1:5. 64. Kalou 2:5. 82. Bruma 2:6. - Bemerkungen: Hertha Berlin mit Lustenberger (bis 67.). Leipzig ohne Mvogo (Ersatz).
Freiburg - Augsburg 2:0 (0:0). - 24'000 Zuschauer. - Tore: 50. Höfler 1:0. 66. Kleindienst 2:0. - Bemerkungen: Freiburg ohne Sierro (nicht im Aufgebot). Augsburg ohne Hitz (nicht im Aufgebot).
Schalke - Eintracht Frankfurt 1:0 (1:0). - 60'000 Zuschauer. - Tor: 26. Burgstaller 1:0. - Bemerkungen: Schalke ohne Embolo (verletzt). Eintracht Frankfurt mit Fernandes (bis 46.).
Hamburg - Mönchengladbach 2:1 (1:1). - 57'000 Zuschauer. - Tore: 11. Hunt (Handspenalty) 1:0. 28. Drmic 1:1. 63. Holtby 2:1. - Bemerkungen: Mönchengladbach mit Sommer, Elvedi, Drmic und Zakaria (bis 57.). 71. Gelb-Rote Karte gegen Shou Wood (Hamburg).
Leverkusen - Hannover 3:2 (2:0). - 30'210 Zuschauer. - Tore: 3. Alario 1:0. 18. Alario 2:0. 56. Brandt 3:0. 91. Füllkrug 3:1. 94. Harnik 3:2. - Bemerkungen: Hannover ohne Schwegler (verletzt). 6. Wendell (Leverkusen) verschiesst Foulpenalty.
Mainz - Bremen 1:2 (1:1). - 34'000 Zuschauer. - Tore: 12. Gbamin 1:0. 23. Kainz 1:1. 79. Gebre Selassie 1:2.
Bayern München - Stuttgart 1:4 (1:2). - 75'000 Zuschauer. - Tore: 6. Ginczek 0:1. 21. Tolisso 1:1. 42. Donis 1:2. 52. Akolo 1:3. 55. Ginczek 1:4.
Hoffenheim - Dortmund 3:1 (1:0). - 30'150 Zuschauer. - Tore: 26. Kramaric 1:0. 58. Reus 1:1. 63. Szalai 2:1. 73. Kaderabek 3:1. - Bemerkungen: Hoffenheim mit Zuber (bis 65.), ohne Kobel (Ersatz). Dortmund mit Bürki (bis 94.) und Akanji.
Wolfsburg - Köln 4:1 (1:1). - 26'112 Zuschauer. - Tore: 1. (0:41) Guilavogui 1:0. 32. Hector 1:1. 54. Origi 2:1. 71. Knoche 3:1. 91. Brekalo 4:1. - Bemerkungen: Wolfsburg mit Steffen (bis 71.).
Rangliste: 1. Bayern München 34/84. 2. Schalke 04 34/63. 3. Hoffenheim 34/55. 4. Borussia Dortmund 34/55. 5. Bayer Leverkusen 34/55. 6. RB Leipzig 34/53. 7. VfB Stuttgart 34/51. 8. Eintracht Frankfurt 34/49. 9. Borussia Mönchengladbach 34/47. 10. Hertha Berlin 34/43. 11. Werder Bremen 34/42. 12. Augsburg 34/41. 13. Hannover 96 34/39. 14. Mainz 05 34/36. 15. SC Freiburg 34/36. 16. Wolfsburg 34/33. 17. Hamburger SV 34/31. 18. 1. FC Köln 34/22. (sda)
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben
Kleines Vademecum für Kommentarschreiber
Wie ein Kommentar veröffentlicht wird – und warum nicht.
Wir halten dafür: Wer sich an den gedeckten Tisch setzt, hat sich zu benehmen. Selbstverständlich darf an der gebotenen Kost gemäkelt und rumgestochert werden. Aber keinesfalls gerülpst oder gefurzt.
Der Gastgeber bestimmt, was für ihn die Anstandsregeln sind, und ab wo sie überschritten werden. Das hat überhaupt nichts mit Zensur zu tun; jedem Kommentarschreiber ist es freigestellt, seine Meinung auf seinem eigenen Blog zu veröffentlichen.
Jeder Artikel, der auf vaterland.li erscheint, ist namentlich gezeichnet. Deshalb werden wir zukünftig die Verwendung von Pseudonymen – ausser, es liegen triftige Gründe vor – nicht mehr dulden.
Kommentare, die sich nicht an diese Regeln halten, werden gelöscht. Darüber wird keine Korrespondenz geführt. Wiederholungstäter werden auf die Blacklist gesetzt; weitere Kommentare von ihnen wandern direkt in den Papierkorb.
Es ist vor allem im Internet so, dass zu grosse Freiheit und der Schutz durch Anonymität leider nicht allen guttut. Deshalb müssen Massnahmen ergriffen werden, um diejenigen zu schützen, die an einem Austausch von Argumenten oder Meinungen ernsthaft interessiert sind.
Bei der Veröffentlichung hilft ungemein, wenn sich der Kommentar auf den Inhalt des Artikels bezieht, im besten Fall sogar Argumente anführt. Unqualifizierte und allgemeine Pöbeleien werden nicht geduldet. Infights zwischen Kommentarschreibern nur sehr begrenzt.
Damit verhindern wir, dass sich seriöse Kommentatoren abwenden, weil sie nicht im Umfeld einer lautstarken Stammtischrauferei auftauchen möchten.
Wir teilen manchmal hart aus, wir stecken auch problemlos ein. Aber unser Austeilen ist immer argumentativ abgestützt. Das ist auch bei Repliken zu beachten.
Wenn Sie dieses Vademecum nicht beachten, ist das die letzte Warnung. Sollte auch Ihr nächster Kommentar nicht diesen Regeln entsprechen, kommen Sie auf die Blacklist.
Redaktion Vaterland.li
Diese Regeln haben wir mit freundlicher Genehmigung von www.zackbum.ch übernommen.