Brasilien beendet Deutschlands Serie
Im Gedächtnis der brasilianischen Öffentlichkeit und des Nationalteams nimmt der 8. Juli 2014 noch immer einen wichtigen Platz ein. Es ist der Tag des "Fluchs von Belo Horizonte", jenem 1:7-Debakel im WM-Halbfinal. "Die Wunde ist noch immer offen. Dieses Länderspiel in Berlin ist auch Teil des Prozesses der Vernarbung", sagte deshalb Nationaltrainer Tite, für den das Kräftemessen mit dem Weltmeister eine "emotional grosse Herausforderung" war.
Für den 56-jährigen Coach war die kapitale Niederlage und das Ende der Ära Dunga im Sommer 2016 gewissermassen der Startschuss seiner erfolgreichen Karriere. Tite übernahm die "Seleção" für das Olympia-Turnier in Rio de Janeiro - und holte Gold und das endgültige Vertrauen der Verbandsoberen.
In Deutschland bewies Tite, dass Brasilien für die Mission "Sechster WM-Titel" gerüstet scheint. Gabriel Jesus, eines der prägenden Gesichter des vom Coach eingeleiteten Verjüngungsprozesses, half ihm dabei entscheidend. Der in einer Woche erst 21 Jahre alt werdende Stürmer von Manchester City erzielte im Prestige-Vergleich mit Deutschland das einzige Tor. Den scharfen Kopfball aus kurzer Distanz konnte Deutschlands Goalie Kevin Trapp nicht vor der Linie abwehren. Unter Tite gelangen Gabriel Jesus in 15 Spielen - in den ersten drei war er nicht aufgeboten - neun Tore.
Dass Brasilien nicht nur offensiv, sondern auch defensiv einiges zu bieten hat, unterstrich eine Szene im Berliner Olympiastadion. Roms Goalie Alisson musste gegen die deutsche Mannschaft, die in dieser Formation an der WM vermutlich nie spielen wird, erst weit in der Nachspielzeit seine einzige Parade abrufen. Das hatte aber auch damit zu tun, dass Tite mit Ausnahme von Douglas Costa (an seiner Stelle spielte Fernandinho im Mittelfeld) auf die gleichen elf Spieler in der Startformation wie beim 3:0 in Russland am letzten Freitag - und damit auf Kontinuität - setzte. Zudem wechselte Tite während der Partie nur einmal aus.
Für Serbien resultierte nach dem jüngsten Fehltritt gegen Marokko diesmal ein Sieg. Als Matchwinner beim 2:0 gegen Nigeria im Londoner Kleinstadion Hive präsentierte sich einer, der in der englischen Hauptstadt spielt: Mittelstürmer Aleksandar Mitrovic, in neun Spielen für den Championship-Dritten Fulham seit dem leihweisen Wechsel von Newcastle United bereits siebenfacher Torschütze, erzielte innert 13 Minuten (68./81.) beide Treffer für die Serben.
Costa Rica konnte im Auftritt in Nizza den 1:0-Auswärtssieg gegen Schottland nicht bestätigen. Die "Ticos", die am 27. Juni in Nischni Nowgorod letzter Schweizer Vorrunden-Gegner sein werden, bekamen die Formstärke Tunesiens zu spüren. Sie unterlagen dem seit sieben Spielen ungeschlagenen WM-Teilnehmer aus Nordafrika, der sein abschliessendes Gruppenspiel gegen Panama "simulieren" wollte, durch ein Gegentor von Wahbi Khazri (36.) 0:1. (sda)
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