"Emil" wird 85 Jahre alt
Steinberger und "Emil" gehören unweigerlich zusammen, obwohl der Kabarettist zeitweise sein anderes Ich in den Hintergrund geschoben hatte. Er habe nicht lange überlegen müssen, dass "Emil" der richtige Name sei für komische Charaktere, schreibt der Kabarettist auf seiner Homepage.
Steinberger trat in den Anfangsjahren in Luzern im Speisesaal des Hotel des Balances auf. 1967 gründete er in Luzern mit seiner ersten Frau Maya die Kleinkunstbühne Kleintheater. Den Durchbruch hatte er dort mit "Geschichten, die das Leben schrieb" und "E wie Emil".
Einfach war der Karrierestart für Steinberger nicht, obwohl in seiner Familie viel gelacht worden war. Die Eltern fanden die Berufswahl Kabarettist nicht lustig. Es habe traurige Monate gegeben, weil seine Eltern kein Sensorium gehabt hätten dafür, dass er auf der Bühne spiele, sagte er Radio SRF4 News.
Postbeamter, Grafiker, Kabarettist
Steinberger hatte zunächst neun Jahre auf der Post gearbeitet. In jenen Jahren entdeckte er seine Liebe für die Bühne. Dann gab er seine Beamtenstelle auf, um Grafiker zu werden. Für die Eltern sei es ein Schock gewesen, dass er fünf Jahre habe die Schule besuchen wollen mit Leuten mit langen Haaren und Bärten, sagte er SRF4 News.
Unterstützung erhielt Steinberger in den Anfangsjahren vor allem von Franz Hohler. Hohler drehte 1972 mit Steinberger "Emil auf der Post". Steinberger spielte in mehreren Filmen mit, der bekannteste ist Rolf Lyssys "Die Schweizermacher" von 1978, einer der erfolgreichsten Schweizer Filme überhaupt.
1977 tourte "Emil" mit dem Zirkus Knie durch die Schweiz. "Emil" trat in Deutschland auf und in der Romandie auf Französisch - aus "Die Polizeihauptwache" wurde dort der legendäre "Caporal Schnyder".
Karrierepause
1980 startete Steinberger mit "Feuerabend" sein letztes "Emil"-Programm. 1987 stoppte er seine "Emil"-Karriere. Nach einer Pause und einem mehrjährigen Aufenthalt in New York kehrte Steinberger 1999 mit "Drei Engel" auf die Bühne zurück.
2013 beschenkte er zu seinem 80. Geburtstag seine Fans in Luzern mit dem "Emil"-Klassiker-Programm "Lachzig": Der grösste Saal der Stadt mit 1700 Sitzplätzen war in 45 Minuten ausverkauft. 2015 folgte mit "Emil - No einisch!" ein "Emil"-Programm mit alten und neuen Nummern.
"Emil" ist durch seine langanhaltende Popularität zu einem Stück Schweizer Geschichte geworden - und erhielt 2015 im Historischen Museum Luzern seine erste grosse Ausstellung. Im gleichen Jahr mischte der gelernte Grafiker sich in die Luzerner Politik ein und kämpfte gegen die Schliessung der Fachklasse Grafik. (sda)
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben
Kleines Vademecum für Kommentarschreiber
Wie ein Kommentar veröffentlicht wird – und warum nicht.
Wir halten dafür: Wer sich an den gedeckten Tisch setzt, hat sich zu benehmen. Selbstverständlich darf an der gebotenen Kost gemäkelt und rumgestochert werden. Aber keinesfalls gerülpst oder gefurzt.
Der Gastgeber bestimmt, was für ihn die Anstandsregeln sind, und ab wo sie überschritten werden. Das hat überhaupt nichts mit Zensur zu tun; jedem Kommentarschreiber ist es freigestellt, seine Meinung auf seinem eigenen Blog zu veröffentlichen.
Jeder Artikel, der auf vaterland.li erscheint, ist namentlich gezeichnet. Deshalb werden wir zukünftig die Verwendung von Pseudonymen – ausser, es liegen triftige Gründe vor – nicht mehr dulden.
Kommentare, die sich nicht an diese Regeln halten, werden gelöscht. Darüber wird keine Korrespondenz geführt. Wiederholungstäter werden auf die Blacklist gesetzt; weitere Kommentare von ihnen wandern direkt in den Papierkorb.
Es ist vor allem im Internet so, dass zu grosse Freiheit und der Schutz durch Anonymität leider nicht allen guttut. Deshalb müssen Massnahmen ergriffen werden, um diejenigen zu schützen, die an einem Austausch von Argumenten oder Meinungen ernsthaft interessiert sind.
Bei der Veröffentlichung hilft ungemein, wenn sich der Kommentar auf den Inhalt des Artikels bezieht, im besten Fall sogar Argumente anführt. Unqualifizierte und allgemeine Pöbeleien werden nicht geduldet. Infights zwischen Kommentarschreibern nur sehr begrenzt.
Damit verhindern wir, dass sich seriöse Kommentatoren abwenden, weil sie nicht im Umfeld einer lautstarken Stammtischrauferei auftauchen möchten.
Wir teilen manchmal hart aus, wir stecken auch problemlos ein. Aber unser Austeilen ist immer argumentativ abgestützt. Das ist auch bei Repliken zu beachten.
Wenn Sie dieses Vademecum nicht beachten, ist das die letzte Warnung. Sollte auch Ihr nächster Kommentar nicht diesen Regeln entsprechen, kommen Sie auf die Blacklist.
Redaktion Vaterland.li
Diese Regeln haben wir mit freundlicher Genehmigung von www.zackbum.ch übernommen.