Gedenken an Terroranschlag in Berlin
"Heute ist ein Tag der Trauer, aber auch ein Tag des Willens, das, was nicht gut gelaufen ist, besser zu machen", sagte Merkel am Dienstag am Rande der Gedenkfeierlichkeiten. Sie war am Montag mit Betroffenen und Angehörigen im Bundeskanzleramt zusammengekommen.
"Es war ein sehr offenes, auch von Seiten der Menschen, die betroffen sind, sehr schonungsloses Gespräch", sagte Merkel. Das Gespräch habe gezeigt, "welche Schwächen unser Staat in so einer Situation auch gezeigt hat". Beim erneuten Treffen werde es um die Fragen gehen: "Was haben wir gelernt? Was werden wir in Zukunft anders machen?"
Die Hinterbliebenen und Verletzten des Anschlags hatten in einem offenen Brief die Bundesregierung, aber auch den Berliner Senat und die Sicherheitsbehörden kritisiert. Sie rügten unter anderem, dass der Staat die Betroffenen nicht ausreichend finanziell unterstützt habe. Der Kanzlerin warfen sie vor, sich nie persönlich an die Hinterbliebenen gewandt zu haben.
Der Anschlag habe "für viele Menschen ihr bisheriges Leben zerstört", sagte Merkel. Die Regierung werde "alles Menschenmögliche" tun, damit Betroffene eines Anschlags wieder leichter ins Leben zurückfinden.
"Spuren in den Herzen hinterlassen"
"Heute halten wir alle inne", sagte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller während der Feier. Das Attentat habe "Spuren in den Herzen der Menschen hinterlassen". Daher sei auch entschieden worden, eine Stätte des Gedenkens direkt am Anschlagsort zu schaffen.
Das Mahnmal in Gestalt eines knapp 17 Meter langen, goldenen Risses im Boden symbolisiert die Wunden, die der Anschlag bei vielen Menschen verursacht hat. Zudem wurden die Namen der zwölf Opfer in die Treppen vor der Gedächtniskirche eingearbeitet.
Merkel nahm ebenso an der schlichten Zeremonie teil wie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble und der Opferbeauftragte der Bundesregierung, Kurt Beck. Sie entzündeten Kerzen und stellten diese am Gedenkort ab.
Der Tunesier Anis Amri war vor einem Jahr am 19. Dezember mit einem Lastwagen über den Weihnachtsmarkt gefahren. Er hatte zwölf Menschen getötet und rund 70 weitere verletzt. (sda/dpa/afp/reu)
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