Den Umsatz von morgen machen die Andersdenkenden von heute
Wir vergessen oft, dass jedes Unternehmen einmal als Start-up begonnen hat. So wurde Amazon 1994 in Seattle, USA, von Jeff Bezos gegründet. Seine Vision war und ist es heute noch, das weltbeste Unternehmen in Bezug auf Kundenorientierung und -service zu werden. Jahrelang schrieb Amazon teils riesige Verluste. Doch Jeff Bezos hielt an seiner Vision beharrlich fest und setzte seine Mission, den bestmöglichen Preis, die grösste Auswahl mit der bestmöglichen Bequemlichkeit seinen Kunden zu bieten, Schritt für Schritt um. Im letzten Jahr machte Amazon über 136 Milliarden Dollar Umsatz. Das sind fast 50 Prozent mehr als Nestlé machte. Jede Sekunde macht Amazon über 4300 Dollar Umsatz. Jede einzelne Sekunde wohlgemerkt. Amazon ist heute eine Gelddruckmaschine geworden, hatte aber – wie schon erwähnt – jahrelang Verluste geschrieben. Und Amazons Appetit auf mehr scheint unaufhaltsam. Eine Innovation jagt die nächste. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis Amazon auch Walmart, den grössten Retailer der Welt, einholen wird. Noch macht Walmart mehr als den dreifachen Umsatz von Amazon. Aber wie lange noch?
Von Amazon lernen
Jedes neue Geschäftsmodell birgt Chancen und Risiken. Wichtig ist dabei, dass man an seiner Vision festhält. Jedes Start-up kämpft meist jahrelang mit der Liquidität. Viele Start-ups gehen deswegen oft in Konkurs. Es ist meist nicht das Geschäftsmodell, das dem Unternehmen das Genick bricht, sondern es sind die später als geplant eintreffenden Erträge und damit die Burnrate und fehlende Liquidität, wenn man nicht genügend schnell finanzielle Mittel beschaffen kann. Das Umfeld für Risikokapital ist in den USA ein anderes als hier in Europa. Ohne diese Risikokultur wären vermutlich die grössten Internetunternehmen wie Google, Facebook und Amazon nicht amerikanischen Ursprungs.
Auch in Liechtenstein gibt es Start-ups, die mit den gleichen Problemen wie jedes Start-up kämpfen. Zuerst müssen Kunden gewonnen werden, um erste Umsätze machen zu können. Mit dem Wachstum kommen neue Probleme. Das Wachstum ist mit höheren Investitionen und laufenden Kosten verbunden. Die Burnrate wächst wieder. Es muss Risikokapital gesucht werden, immer und immer wieder, bis die Burnrate eliminiert ist, das heisst, bis man break-even ist. Oftmals dauert ein solcher Prozess viele Jahre und kostet die Nerven aller unmittelbar Beteiligten – Management, Investoren und Mitarbeitenden.
In Liechtenstein gibt es ein solches Start-up, das obige Leiden auch durchgemacht hat. Die io-market AG aus Vaduz wurde im Lande wegen der Angelegenheit mit der Liechtensteiner Post und wegen der PUK über Nacht bekannt. Es führte in der Folge zu einem Beinahe-Konkurs, doch es überlebte schliesslich. Dieses kleine Start-up hatte die Vision, Geschäftsprozesse zu digitaliseren, lange bevor man von der Digitalisierung gesprochen hat. io-market möchte ein europaweit führender Anbieter von E-Business-Lösungen für papierlose, firmenübergreifende Geschäftsprozesse mit Fokus auf Beschaffungs-, Vertriebs- und EDI-Lösungen sein und ist auf dem besten Weg dazu.
Learnings für Start-ups
Wie Jeff Bezos halten die Gründer und Investoren von io-market an der Vision und Mission trotz widriger Umstände fest. Sie folgen ihrer Überzeugung, dass das Geschäftsmodell sich immer mehr durchsetzen wird und sie damit Kunde um Kunde gewinnen werden. Der Markt ist heute reif für solch neue digitalen Lösungen geworden. io-market hat die Chance, dank einer hoch entwickelten Software exponentiell wachsen zu können. Dank der Automatisation ist kaum mehr menschliches Eingreifen nötig, was sich kostensparend auswirkt.
Beide Unternehmen, Amazon und io-market, haben schwierige Zeiten hinter sich, doch am Schluss gewinnen die Andersdenkenden von heute, die den Umsatz von morgen machen werden.
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