US-Notenbank Fed erhöht Leitzins
Die Federal Funds Rate, zu der sich Banken gegenseitig über Nacht kurzfristige Kredite geben, steigt damit zum dritten Mal im Jahr 2017, teilte die Bank nach der Sitzung ihres Offenmarktausschusses in Washington mit.
2018 sollen drei weitere Schritte nach oben folgen, wie aus dem Zinsausblick der Währungshüter hervorgeht. Sie reagieren damit auf den konjunkturellen Aufschwung in den USA.
Normalisierung der Geldpolitik
Die US-Notenbank setzt ihren Kurs der Normalisierung ihrer Geldpolitik fort. Vorausgegangen war ein Jahrzehnt der extrem niedrigen Zinsen nahe der Nulllinie, mit dem Ziel, die Wirtschaft aus den Folgen der Finanzkrise zu führen.
Inzwischen wächst die US-Wirtschaft stabil. Der Arbeitsmarkt wuchs im November um weitere 228'000 Stellen, die Arbeitslosenquote von 4,1 Prozent ist historisch niedrig. Die Fed rechnet auch für 2018 mit stabilen Konjunkturdaten.
Allerdings äusserte sich Yellen in ihrer letzten turnusmässigen Medienkonferenz als Fed-Chefin deutlich zurückhaltender als der gleichzeitig in Washington an die Öffentlichkeit getretene US-Präsident Donald Trump. Während Trump ein Wachstum von vier Prozent im nächsten Jahr in Aussicht stellte, gehen die Experten der Federal Reserve von 2,5 in diesem und im nächsten Jahr aus.
Das bedeutet für 2018 eine leichte Anhebung der bisherigen Prognose. Yellen äusserte sich zudem skeptisch über die hohe Schuldenlast in den USA, die durch die geplante Steuerreform Trumps noch steigen wird. "Persönlich bin ich besorgt über die Schuldensituation", sagte Yellen. Die Verschuldung sei nicht extrem hoch, aber eben auch nicht niedrig.
Yellen tritt bald ab
Der US-Dollar war bereits in den vergangenen Tagen im Vergleich etwa zum Euro gestiegen. Ein Euro kostete am Mittwoch 1,1739 US-Dollar. Die Zinsentscheidung war an den Märkten seit längerer Zeit erwartet worden.
Die Zinsanhebung am Mittwoch war mit hoher Wahrscheinlichkeit die letzte Zinsänderung der Federal Reserve unter der Regie von Notenbankchefin Janet Yellen. Zwar steht kurz vor ihrem Abtritt am 31. Januar und 1. Februar nochmals eine zweitägige Sitzung des Offenmarktausschusses an. Dann wird jedoch keine Zinsänderung erwartet.
Anschliessend übernimmt Jerome Powell die Geschicke der US-Notenbank. Er war von US-Präsident Donald Trump vorgeschlagen und vom Senat bestätigt worden. Powell gilt als Vertrauter von US-Finanzminister Steven Mnuchin. An den Märkten wird deshalb darüber spekuliert, ob der Einfluss der US-Regierung auf die grundsätzlich unabhängig agierende Notenbank steigen könnte.
Investoren an der Börse gilt Powell aber auch als Garant der Stabilität, auch weil er unter Yellens Führung jede grosse Entscheidung mitgetragen hat - so auch die vorherigen Zinserhöhungen im März und Juni 2017. (sda/dpa/reu)
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben
Kleines Vademecum für Kommentarschreiber
Wie ein Kommentar veröffentlicht wird – und warum nicht.
Wir halten dafür: Wer sich an den gedeckten Tisch setzt, hat sich zu benehmen. Selbstverständlich darf an der gebotenen Kost gemäkelt und rumgestochert werden. Aber keinesfalls gerülpst oder gefurzt.
Der Gastgeber bestimmt, was für ihn die Anstandsregeln sind, und ab wo sie überschritten werden. Das hat überhaupt nichts mit Zensur zu tun; jedem Kommentarschreiber ist es freigestellt, seine Meinung auf seinem eigenen Blog zu veröffentlichen.
Jeder Artikel, der auf vaterland.li erscheint, ist namentlich gezeichnet. Deshalb werden wir zukünftig die Verwendung von Pseudonymen – ausser, es liegen triftige Gründe vor – nicht mehr dulden.
Kommentare, die sich nicht an diese Regeln halten, werden gelöscht. Darüber wird keine Korrespondenz geführt. Wiederholungstäter werden auf die Blacklist gesetzt; weitere Kommentare von ihnen wandern direkt in den Papierkorb.
Es ist vor allem im Internet so, dass zu grosse Freiheit und der Schutz durch Anonymität leider nicht allen guttut. Deshalb müssen Massnahmen ergriffen werden, um diejenigen zu schützen, die an einem Austausch von Argumenten oder Meinungen ernsthaft interessiert sind.
Bei der Veröffentlichung hilft ungemein, wenn sich der Kommentar auf den Inhalt des Artikels bezieht, im besten Fall sogar Argumente anführt. Unqualifizierte und allgemeine Pöbeleien werden nicht geduldet. Infights zwischen Kommentarschreibern nur sehr begrenzt.
Damit verhindern wir, dass sich seriöse Kommentatoren abwenden, weil sie nicht im Umfeld einer lautstarken Stammtischrauferei auftauchen möchten.
Wir teilen manchmal hart aus, wir stecken auch problemlos ein. Aber unser Austeilen ist immer argumentativ abgestützt. Das ist auch bei Repliken zu beachten.
Wenn Sie dieses Vademecum nicht beachten, ist das die letzte Warnung. Sollte auch Ihr nächster Kommentar nicht diesen Regeln entsprechen, kommen Sie auf die Blacklist.
Redaktion Vaterland.li
Diese Regeln haben wir mit freundlicher Genehmigung von www.zackbum.ch übernommen.