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Biella beschliesst Restrukturierung

Biella leidet unter Nachfragerückgängen im klassischen Büroartikelmarkt sowie einer Verteuerung der Rohmaterialien. Der Hersteller von Ordnern und Ringbüchern hat deshalb eine Konzernrestrukturierung beschlossen, die vor allem Polen und die Niederlande betrifft.
Im digitalen Zeitalter sind Ordner immer weniger gefragt. Dennoch hat Biella 2017 mehr Gewinn erzielt - wegen Sondereffekten. (Archiv)
Im digitalen Zeitalter sind Ordner immer weniger gefragt. Dennoch hat Biella 2017 mehr Gewinn erzielt - wegen Sondereffekten. (Archiv) (Bild: KEYSTONE/GAETAN BALLY)

Das Produktionswerk im polnischen Szydlowiec soll geschlossen werden, auch die lokalen Vertriebseinheiten in Warschau und im niederländischen Hoorn werden dicht gemacht, wie die Biella Group am Dienstag mitteilte.

Der Markt werde infolge der seit Jahren anhaltenden Nachfragerückgänge von bedeutenden Überkapazitäten belastet, begründet Biella. Zudem seien weitere Verteuerungen der Rohstoffe zu verzeichnen. Neben der Restrukturierung will Biella diese Teuerungen in den Abgabepreisen den Kunden weitergeben.

Bereits in den letzten Jahren hat sich Biella einer Schrumpfkur unterzogen und verlustbringende Geschäfte in Grossbritannien und Österreich verkauft oder geschlossen.

Mehr Reingewinn dank Sondereffekten

Im letzten Geschäftsjahr konnte Biella den Gewinn nur dank Sondereffekten steigern. Unter dem Strich blieb mit 3,2 Millionen Franken eine Million mehr als im Vorjahr. Der nach eigenen Angaben grösste europäische Hersteller von Ordnern und Ringbüchern profitiert von der deutlichen Aufwertung des Euro gegenüber dem Schweizer Franken. Zudem stützen steuerliche Einmaleffekte das Ergebnis.

Auf operativer Ebene lief es deutlich weniger rund. Der Betriebsgewinn (Ebit) sank um knapp 13 Prozent auf 2,7 Millionen Franken. Massnahmen zur laufenden Produktivitätssteigerung und ein straffes Kostenmanagement hätten wesentlich dazu beigetragen, wieder ein positives operatives Ergebnis zu erzielen, schreibt Biella.

Dennoch blieben vom Umsatz nur noch 2,1 Prozent als Ebit übrig, nach einer Marge von 2,3 Prozent im Vorjahr. Der Umsatz sank von 133,3 Millionen Franken auf 130,7 Millionen Franken. Inzwischen erwirtschaftet Biella 71 Prozent davon im Ausland.

Während das Geschäft mit Standardbüroprodukten weiter gelitten habe, hätten mit individualisierten Büroartikeln in der Schweiz deutliche Umsatzzugewinne erzielt werden können, heisst es in der Mitteilung.

Um Gegenimpulse zum klassischen Büroartikelmarkt zu setzen, setzt Biella auf digitale Lösungen. So lancierte das Unternehmen einen digitalen Bundesordner -also einen Datenspeicher in der Cloud, der Dokumente und Passwörter schützt und den digitalen Datenaustausch vereinfachen soll. (sda)

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