Baukartell-Firma wehrt sich vor Gericht
"Die Behauptungen der Weko entsprechen nicht dem tatsächlichen Sachverhalt", sagte Roland Conrad, Verwaltungsratspräsident des Bauunternehmens, am Donnerstag zu einem Bericht des Regionaljournals Graubünden von Radio SRF.
Die Behauptungen der Weko seien "teilweise unwahr und teilweise überrissen". Conrad bestreitet etwa die von der Weko kolportierte Zahl von etwa 400 manipulierten Auftragsbeschaffungen. Nicht alle Vorversammlungen hätten erfolgreich mit Absprachen geendet, sagte er. Häufig hätte man sich nicht einigen können.
"Keine überhöhten Preise"
Der Foffa Conrad-Präsident zweifelt zudem an, dass die Absprachen zu höheren Preisen führten, wie es die Weko behauptet. Im untersuchten Zeitraum von 1997 bis 2008 habe die Hälfte der Baufirmen im Unterengadin Konkurs anmelden müssen. "Das weist nicht gerade auf überhöhte Preise hin", sagte Conrad zur Nachrichtenagentur sda.
In einer kleinen Region wie dem Unterengadin seien künstliche Preiserhöhungen gar nicht möglich. Man kenne sich untereinander und auch die Preise seien bekannt.
"Überhöhte Preise würden die Verantwortlichen sofort erkennen und diese reklamieren", erklärte Conrad. Viel wahrscheinlicher sei es, dass Baufirmen in eine negative Preisspirale gerieten - weil sie Aufträge unbedingt gebraucht hatten, um die Angestellten auszulasten.
Die Foffa-Conrad wird die Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht in St. Gallen am Montag einreichen, am letzten Tag der Einsprachefrist. Noch unbekannt ist, ob auch eines der weiteren sechs gebüssten Unternehmen den Weko-Entscheid weiterzieht. Die Wettbewerbskommission sprach Bussen von insgesamt 7,5 Millionen Franken aus.
Die illegalen Absprachen im Unterengadin sind schweizweit der bisher grösste aufgeflogene Fall von Manipulationen auf dem Bau. Das von der Weko geschätzte betroffene Beschaffungsvolumen übersteigt 100 Millionen Franken. (sda)
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben
Kleines Vademecum für Kommentarschreiber
Wie ein Kommentar veröffentlicht wird – und warum nicht.
Wir halten dafür: Wer sich an den gedeckten Tisch setzt, hat sich zu benehmen. Selbstverständlich darf an der gebotenen Kost gemäkelt und rumgestochert werden. Aber keinesfalls gerülpst oder gefurzt.
Der Gastgeber bestimmt, was für ihn die Anstandsregeln sind, und ab wo sie überschritten werden. Das hat überhaupt nichts mit Zensur zu tun; jedem Kommentarschreiber ist es freigestellt, seine Meinung auf seinem eigenen Blog zu veröffentlichen.
Jeder Artikel, der auf vaterland.li erscheint, ist namentlich gezeichnet. Deshalb werden wir zukünftig die Verwendung von Pseudonymen – ausser, es liegen triftige Gründe vor – nicht mehr dulden.
Kommentare, die sich nicht an diese Regeln halten, werden gelöscht. Darüber wird keine Korrespondenz geführt. Wiederholungstäter werden auf die Blacklist gesetzt; weitere Kommentare von ihnen wandern direkt in den Papierkorb.
Es ist vor allem im Internet so, dass zu grosse Freiheit und der Schutz durch Anonymität leider nicht allen guttut. Deshalb müssen Massnahmen ergriffen werden, um diejenigen zu schützen, die an einem Austausch von Argumenten oder Meinungen ernsthaft interessiert sind.
Bei der Veröffentlichung hilft ungemein, wenn sich der Kommentar auf den Inhalt des Artikels bezieht, im besten Fall sogar Argumente anführt. Unqualifizierte und allgemeine Pöbeleien werden nicht geduldet. Infights zwischen Kommentarschreibern nur sehr begrenzt.
Damit verhindern wir, dass sich seriöse Kommentatoren abwenden, weil sie nicht im Umfeld einer lautstarken Stammtischrauferei auftauchen möchten.
Wir teilen manchmal hart aus, wir stecken auch problemlos ein. Aber unser Austeilen ist immer argumentativ abgestützt. Das ist auch bei Repliken zu beachten.
Wenn Sie dieses Vademecum nicht beachten, ist das die letzte Warnung. Sollte auch Ihr nächster Kommentar nicht diesen Regeln entsprechen, kommen Sie auf die Blacklist.
Redaktion Vaterland.li
Diese Regeln haben wir mit freundlicher Genehmigung von www.zackbum.ch übernommen.