Arbeitsmarkt wird weiblicher
Gleichzeitig ist jedoch auch der Anteil der Frauen bei den Erwerbslosen gestiegen. Zwischen dem vierten Quartal 2012 und dem vierten Quartal 2017 hat sich die Zahl der erwerbstätigen Frauen um 8,4 Prozent auf 2,4 Millionen erhöht, während diejenige der Männer nur um 6,1 Prozent auf 2,9 Millionen angestiegen ist, wie die am Freitag vom Bundesamt für Statistik (BFS) veröffentlichte Publikation "Arbeitsmarktindikatoren 2018" zeigt.
Damit ist die Schweizer Arbeitswelt ein wenig weiblicher geworden. Der Anteil der Frauen an der Erwerbsbevölkerung hat sich in diesem Zeitraum um 0,6 Prozentpunkte auf 45,6 Prozent erhöht.
Das BFS gibt in seiner Publikation keine Gründe für diese Verschiebung an. Sie sind aber offensichtlich: Frauen haben vermehrt den Wiedereinstieg ins Berufsleben gewagt.
Statistische Kehrseite
Das hat aber zumindest statistisch auch eine Kehrseite. So ist zwar in diesen fünf Jahren in der Schweiz die Erwerbslosenquote nach dem Standard der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) vor allem aufgrund des Arbeitsmarktbooms 2017 um 0,2 Prozentpunkte auf 4,5 Prozent gesunken.
Eine sinkende Quote verzeichnen jedoch nur Männer. Ihre Quote hat sich von 4,5 auf 4,3 Prozent reduziert. Die Erwerbslosenquote der Frauen dagegen beträgt trotz Boom nach wie vor 4,9 Prozent.
Andrang der Frauen auf Arbeitsmarkt
Einen Grund dafür lässt sich aus der Veränderung der Anzahl Erwerbstätigen ableiten. Im letzten Jahr ist die Zahl der erwerbstätigen Frauen nach oben geschnellt, während diejenige der Männer sich kaum verändert hat. Es muss demnach 2017 einen eigentlichen Andrang von Frauen auf den Arbeitsmarkt gegeben haben, der gleichzeitig dafür gesorgt hat, dass die weibliche Erwerbslosenquote sich nicht reduziert hat.
Anders als bei den Männern hat also bei den Frauen der Arbeitsmarktboom das Verhältnis von Angebot und Nachfrage nicht verschoben. Mit der Zahl der offenen Stellen ist im Gleichschritt auch die Zahl der erwerbssuchenden Frauen angestiegen.
In Bewegung ist der Arbeitsmarkt auch in Bezug auf Teilzeitstellen. Nach wie vor sind Frauen (58 Prozent) zwar viel häufiger als Männer (18 Prozent) teilzeiterwerbstätig.
Doch die Männer holen auf. Bei ihnen ist die Zahl der Teilzeiterwerbstätigen in den letzten fünf Jahren um 37,2 Prozent angestiegen. Bei den Frauen beträgt das Plus 6,5 Prozent. (sda/awp)
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