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Albasini startet als Leader ins WM-Rennen

Mit Michael Albasini als Leader steigt das sechsköpfige Schweizer Nationalteam am Sonntag im norwegischen Bergen in das WM-Strassenrennen. Der Thurgauer zählt nicht zu den Favoriten.
Michael Albasini, im Bild an den Olympischen Spielen vor einem Jahr in Rio de Janeiro, startet am Sonntag als Schweizer Leader ins Rennen
Michael Albasini, im Bild an den Olympischen Spielen vor einem Jahr in Rio de Janeiro, startet am Sonntag als Schweizer Leader ins Rennen (Bild: KEYSTONE/PETER KLAUNZER)

Albasini stand jahrelang im Schatten von Fabian Cancellara. An Weltmeisterschaften musste er fast immer mit der Rolle als Co-Leader Vorlieb nehmen. So zum Beispiel auch 2014, als Cancellara seinen letzten ernsthaften Versuch unternahm, Weltmeister zu werden. Das Unternehmen misslang. In Ponferrada hätte die Schweiz wohl besser auf Albasini gesetzt, denn der Ostschweizer hatte den eindeutig besseren Eindruck hinterlassen als sein "Chef".

Nach dem Rücktritt Cancellaras ist der Weg für Albasini frei. An der WM in Bergen darf der Fahrer des Teams Orica-Scott uneingeschränkt auf seine eigene Kappe fahren. "Ich hoffe für ihn, dass er diese Rolle als Leader wahrnehmen kann", sagte Nationaltrainer Danilo Hondo über seinen 36-jährigen Leader.

Albasini scheint rechtzeitig auf die WM in Form zu sein. Letzte Woche gewann der Routinier in Italien die Coppa Agostini und wurde einen Tag später bei der Coppa Bernocci starker Vierter. "Er ist fit und ich erwarte von ihm ein tolles Rennen", so Hondo. Albasini holte sich den letzten Schliff in der Schweiz und reiste erst am Freitag Nachmittag nach Norwegen.

"Er weiss, worauf es ankommt"

Albasini fuhr in diesem Jahr drei Siege heraus, einen unter anderem an der Tour de Romandie im Frühling. Hondo: "Trotz seines beachtlichen Alters hat er auch in diesem Jahr wieder gezeigt, dass er zu den besten der Welt gehört, und dass er weiss, worauf es ankommt. Solche Eintagesrennen liegen ihm einfach."

Seine Qualitäten für grosse Rennen demonstrierte Albasini auch in den Frühjahrs-Klassikern. Innerhalb einer Woche fuhr er im Gold Race (3.), in der Flèche Wallone (5.) und bei Lüttich-Bastogne-Lüttich (7.) dreimal in die Top 10. Der Parcours in Bergen ähnelt jenen in der Niederlande und in Belgien. Die Chancen stehen also nicht schlecht, dass Albasini sein bestes WM-Resultat (17. in Valkenburg 2012) verbessern kann.

Dillier als zweiter Trumpf

Albasini ist nicht der einzige des Schweizer Sextetts, der für eine Top-Klassierung in Frage kommt. Als zweiten Trumpf schickt Hondo den Aargauer Silvan Dillier auf die Strecke: "Er hat diese Saison endlich bewiesen, dass er Rennen gewinnen kann, dass er aus einer grossen Fluchtgruppe heraus bestehen kann."

Auf ein offensiv geführtes Rennen und auf eine starke Fluchtgruppe (mit Schweizer Beteiligung) hoffen die Schweizer am Sonntag. "Ich hoffe, es gibt genügend Nationen, die nicht wieder erst wie in den letzten Jahren am Schluss aktiv werden wollen", so Hondo, "denn in so einem Fall gibt es wieder eine Sagan-Show". Superstar Peter Sagan aus der Slowakei strebt in Norwegen seinen dritten WM-Titel in Serie an.

Albasini und Dillier für das Finale in eine möglichst gute Ausgangslage zu bringen, ist die Aufgabe der restlichen vier Schweizer. Für dieses Unterfangen bot Hondo zum einen Gregory Rast und Michael Schär auf, die beide zu den weltweit besten Helfern zählen. Zum anderen hat Stefan Küng nach dem verpatzten Zeitfahren vom Mittwoch noch etwas gut zu machen. Das Schweizer Aufgebot wird komplettiert vom jungen Fabian Lienhard. (sda)

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