Hunt befürchtet ungeregelten Brexit
Hunt rief am Montag in Berlin nach einem Treffen mit dem deutschen Aussenminister Heiko Maas die EU-Unterhändler auf, eine konstruktivere Rolle einzunehmen. Es sei ein "wirklich neuer Ansatz" der Europäischen Union in den Verhandlungen notwendig.
Ein Scheitern wäre nicht nur wirtschaftlich extrem herausfordernd. "Meine eigentliche Befürchtung ist, dass es die Haltung der britischen Öffentlichkeit gegenüber Europa für eine Generation verändern würde", sagte Hunt. "Und es würde zu einem Riss in den Beziehungen führen, der dieser grossartigen Partnerschaft in hohem Masse schaden würde, die wir seit so vielen Jahren pflegen."
Grossbritannien will am 29. März 2019 die EU verlassen. Doch die Brexit-Verhandlungen stocken in entscheidenden Punkten - vor allem in der irischen Grenzfrage. Brüssel wirft London Rosinenpickerei vor.
Grossbritannien möchte nach dem Brexit eine Freihandelszone für Waren und Agrarprodukte, aber nicht für Dienstleistungen. Ohne Abkommen scheidet Grossbritannien ungeregelt aus der EU aus. Maas betonte, dass die deutsche Regierung das vermeiden wolle. "Wir wollen ein Abkommen. Wir wissen, dass alle aufeinander zugehen müssen für ein solches Abkommen."
Hunt ist Nachfolger des Brexit-Hardliners Boris Johnson, der vor zwei Wochen aus Unzufriedenheit mit der Politik von Premierministerin Theresa May zurückgetreten war. Der 51-jährige Hunt warb vor dem Brexit-Referendum 2016 noch für den Verbleib Grossbritanniens in der EU. (sda/dpa)
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